Blankaal

Er wird auch als Aal der Abwanderung bezeichnet, die eigentliche Wanderform des Aals. Es ist das biologische Stadium, das den Beginn der Fortpflanzungsphase ankündigt, deren Ort sich im Nordostatlantik  in der Sargassosee befindet. Die neuesten Markierungen mit Argos-Sender, Baken, die auf großen Aalen implantiert wurden und sich nach einer gewissen Zeit vom Tier lösen und an der Oberfläche eine bestimmte Anzahl von Daten abgeben: Temperatur der durchquerten Gewässer, Druckschwankungen des Tieres und geografische Position des Ortes der Ablösung der Markierung, haben gezeigt, daß Aale des gesamten Verbreitungsgebiets in Richtung Azoren unterwegs sind. Die 2018 und 2019 auf den Azoren durchgeführten Markierungen von erwachsenen Aalen konnten dann zeigen, daß diese zu einem Ort in der Sargassosee wanderten, der von J. Schmidt Anfang des letzten Jahrhunderts als der einzigartige Fortpflanzungsort unseres Europäischen Aals identifiziert wurde. So reißt der Schleier, der das Geheimnis der Fortpflanzung des Europäischen Aals bedeckt, allmählich auf. Allerdings muss die Fortpflanzung des Aals in seinem natürlichen Lebensraum noch in situ beobachtet werden.

Zu Beginn seiner langen Fortpflanzungsreise wird der Blankaal mit verschiedenen Fanggeräten und in begrenzten Gebieten gefangen. Sein Fang an der Atlantikküste ist stark reglementiert und aus Gründen des Artenschutzes oft nicht erlaubt. Einige Fischer betreiben diesen Fischfang in der Loire, auf der Erdre oder auf dem See von Grand-Lieu. In den Lagunen des Mittelmeers wird er hingegen und bislang häufig befischt.

Die gesammelten Daten sind sehr nützlich für die Bewertung des sogenannten abwandernden Bestands oder der „Flucht“. Leider haben die Behörden den professionellen Strukturen nicht die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt, um diese Überwachungsreihe fortzusetzen, da sie fälschlicherweise glauben, daß wir genug über die Entwicklung dieses Indikators wissen, der jedoch sehr nützlich ist, um die Entwicklung der Population im Loire becken zu kennen.

Diese Fischerei wird mit großen Fanggeräten ausgeübt, von denen einige für das Loire-Becken typisch sind, wie z. B. das „Guideau“ oder „Dideau“, ein Netz mit einer konischen Öffnung, das an einem Reusenboot, einem Boot mit flachem Boden, befestigt ist. Dieses Netz wird mit einem Verveux oder „Tézelle“ abgeschlossen.

Funktionsprinzip eines Führers (guideau oder dideau) in der Loire. Das Toue (Boot) wird am Boden verankert. Das Netz wird mithilfe von zwei Holzstämmen geöffnet, die an einer Winde hängen, die an der Trommel befestigt ist. Das Netz wird gegen die Strömung gelegt (Öffnung stromaufwärts) und fängt einen Teil der Aale, die in Richtung Meer absteigen. Die Ernte erfolgt durch Anheben der Endtasche oder Verveux.

In den Lagunen des Mittelmeers wird der Aal mithilfe von Sperrnetzen in die Garnreuse geleitet. Das Ganze bildet ein typisches Fanggerät dieser Gebiete: die Capetschade. Im südlichen Mittelmeerraum gibt es sogenannte Bordigues, die nicht speziell auf Aal ausgerichtet sind, sondern seinen Fang während seiner Wanderung ermöglichen.